BILD: Mobilisierung des OTFR aus Tübingen
Am 16. November 2019 veranstaltete die AfD Zollernhalb ihre 6-jährige Jubiläumsfeier in der Zollern-Alb-Halle mit zwei Gästen aus ihrem extrem rechten Flügel. Das war zum einen der Co-Landessprecher und ehemaliger Landesvorsitzen der AfD Baden-Württemberg und Andreas Kalbitz, AfD Landes- und Fraktionvorsitzender von Brandenburg. Andreas Kalbitz fiel in der Vergangenheit durch Verbindungen zu extrem rechten Gruppierungen auf. Darunter die inzwischen verbotene „Heimattreue deutsche Jugend“, dem Witikobund, der NPD und anderen. Näheres steht in unserem Infotext zu der vergangenen Veranstaltung.
Damit zeigt sich die faschistische Qualität der AfD Zollernalb.
Organisiert wurde ein bunter Protest bestehend aus verschiedenen Gruppierungen. Insgesamt kamen trotz der kurzfristigen Bewerbung etwa 150 Personen um der AfD zu zeigen, dass sie nicht erwünscht sind. Wir danken allen Antifaschisten für ihr Kommen.
Aufgerufen haben unter Anderen die IG Metall, die GEW, das OTFR aus Tübingen und ROSA aus Reutlingen. Den Aufrufen gefolgt sind Antifaschisten aus Albstadt bis Stuttgart und in die andere Richtung nach Villingen. Ihnen gilt besonderen Dank für die lange Anfahrt.
Die AfD-Veranstaltung war nach Presseberichten mit ca. 100 Besuchern wesentlich schlechter besucht.
Der Protest fand ab 17:30 Uhr auf beiden Zufahrtsseiten zur Veranstaltung statt. Auf einer Seite fand eine Kundgebung mit Redebeiträgen, Trillerpfeifen und Gesang statt. Höhepunkt für uns war das gemeinsame Singen des antifaschistischen Liedes der italienischen Partisan*innen „Bella Ciao“.
Auf der anderen Seite der Polizeiabsperrung wurde ein aktiver Protest in der Form einer Blockade, eingeleitet. Zunächst gelang es den rund 50 Antifaschist*innen die Zufahrt zur Halle komplett zu blockieren. Dies war vermutlich der sichtbaren Überraschung der Polizei über die hohe Zahl an Gegendemonstrant*innen zu verdanken. Die Blockade lief seitens der Antifaschist*innen friedlich. Mit Parolen wie „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!“ oder „Kalbitz, Höcke und Hans-Peter: Keine Opfer sondern Täter!“ wurde den AfD-BesucherInnen die Freude an der Veranstaltung schon vorab genommen.
Vereinzelt reagierten AfD-Fans aufgrund der Tatsachen, dass Ihnen der Zugang zur Halle verwehrt wurde sehr gereizt, wurden handgreiflich, und sorgten somit für eine angespannte Atmosphäre. So konnten sie ungehindert vor Augen der Polizei Antifaschist*innen und Fotograf*innen mit Schlägen traktieren oder am den Hals packen. Als ein Antifaschist die Schläge eines AfD-Anhängers abwehren wollte, wurde dieser von einem Polizisten rückwärts über die Bordsteinkante gestoßen, so dass er mit dem Hinterkopf stark auf der Straße aufschlug. Man muss von Glück reden, dass er dabei nicht zu schaden kam.
Im Verlauf der Blockade schaffte es die Polizei einen Weg durch die Blockade zu bahnen und die BesucherInnen der AfD-Veranstaltung unter Polizeischutz in Richtung Halle zu geleiten.
Als die AfD-Veranstaltung begonnen hatte gab es noch eine Spontandemonstration über die Goethestraße zur Kundgebung auf der gegenüber liegenden Seite.
Für uns letztendlich ein positives Ergebnis, da ein Besuch der AfD-Veranstaltung nicht möglich war, ohne den Spiegel vorgehalten zu bekommen nicht möglich gewesen ist.
Wir hoffen bei kommenden Demonstrationen auf eine ebenso breite Unterstützung, trotz Dunkelheit und Kälte. Vielleicht schaffen wir es ja mit einer früheren Mobilisierung noch mehr Leute zu erreichen.
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